2000/01

Meningitis

Wegen eines Meningitis-Falles wurden Schulzentrum, Kindergarten und Schwimmbad im Juni 2001 für zwei Tage geschlossen, um weitere Ansteckungen zu verhindern. Ein 15-jähriger Schüler der H9 war an Meningitis verstorben. Über der wenig später stattfindenden Abschlussfeier für 23 Hauptschüler und 45 Realschüler lag ein Schatten.

Neuer Rektor

Es war das letzte Schuljahr für Realschulrektor Werner Holz. Am 3. Mai 2001 wurde Dirk Mensing, bislang an der deutschen Schule in Tingleff, zum Nachfolger gewählt. Der „Neue“ schrieb an die Schülerschaft: „Ihr werdet also beim Schulbeginn am 3. September 2001 ein neues Gesicht im Büro von Herrn Holz vorfinden oder mich daran erkennen, dass ich noch etwas orientierungslos durch die Gänge schleiche.“ Werner Holz wurde am 18. Juli 2001 im „Fiat 500“ zur Schule gefahren und nach 28 Jahren verabschiedet. Ein Spalier begleitete ihn in die Realschule. Bürgermeister Volkert Petersen sagte: „Wer Glück haben will, soll drei Mal auf Holz klopfen.“

Container

Im August 2020 bezogen die H5 und die H6 die neuen Container. Diese wurden zunächst für 36 Monate angemietet – für 8600 D-Mark im Monat. Dazu kamen einmalige Kosten von 150.000 D-Mark für Fundamente, Anschlüsse sowie Mobiliar. Da zu diesem Zeitpunkt eine Entscheidung über eine mögliche Realschule in Handewitt noch ausstand, gab es eine Genehmigung nur für Klassen der GHS.

Modellprojekt

Das Schulzentrum Schafflund war in aller Munde. Während die Hauptschule für besondere Leistungen im Projekt „Flexible Ausgangsstufe“ als eines von 15 innovativen Beispielen im Land vom Bildungsministerium ausgezeichnet wurde, kreuzte der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wodarg im Oktober 2000 auf und sammelte Erde für das Reichstagskunstwerk „Die Bevölkerung“. Derweil besuchte eine Schafflunder Delegation in Neubrandenburg die Abschlussveranstaltung des Programmes „Ein Dorf für Kinder, ein Dorf für alle“. Ab Februar 2001 wurden erste Gespräche über das neue Projekt „Schule – auf dem Weg vom Lernort zum Lebensort“ auf Amtsebene geführt. Es ging um den Aufbau eines Netzwerks. Auch Jugendministerin Anne Lütkes kam auf die Geest, um sich erste Ergebnisse des Modellprojekts zeigen zu lassen. Am 4. April 2001 fand ein Abschlussfest für die Schulhofumgestaltung statt – mit Abenteuersport in der Sporthalle, einer Schulhof-Rallye, einem Flohmarkt und einer Volleyball-Schulmeisterschaft. Ende Juni 2001 wurde eine Eltern-Akademie gegründet.

Unterrichtsausfall

Eine landesweite Briefaktion am 23. März 2001 sollte das „Bildungsministerium aus der Lethargie aufschrecken“. Viele Unterrichtsausfälle beunruhigten die Realschulen und Eltern. Für die R5b notierte man im ersten Schulhalbjahr 112 ausgefallene Stunden und 55 weitere in Vertretung. Ein Ehepaar aus Schafflund legte sogar Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Bildungsministerin ein.

Schlagzeilen

Ein Vorfall aus dem Frühling sorgte im Oktober 2000 für große Schlagzeilen im „Flensburger Tageblatt“. Gegen eine Lehrerin wurde der Vorwurf erhoben, eine Schülerin gemobbt zu haben. Die Pädagogin sprach von einem „Gesprächskreis zur Problemlösung“. Die Schülerin hatte bereits die Realschule Schafflund verlassen, als der Bericht erschien. Nach der Veröffentlichung im „Flensburger Tageblatt“ griffen Bürgermeister und Amtsvorsteher ein und luden den Chefredakteur zu Gesprächen in die Schule. Die Lehrerin leitete rechtliche Schritte gegen die Zeitung ein und erhielt die Gelegenheit zu einer Gegendarstellung. Die Klasse 9 durfte auf Wunsch der Schulleitung nicht am Projekt „Zeitung in der Schule“ (Zisch) teilnehmen.

Schneefrei

Am 19. März 2001 kam folgende Meldung über das Radio: „Schneefrei“. Am Nachmittag sollte an der GHS eigentlich die Anmeldung für die Schulanfänger stattfinden. Einige Eltern kämpften sich durch die Schneemassen, andere bekamen einen neuen Termin. Auch am 20. März war schulfrei. Das Kollegium nutzte den Vormittag für eine Konferenz, die beiden Hausmeister räumten Schnee. Zu Frühlingsbeginn blieb es kalt. Es wurde ein absolutes Schneeballverbot ausgerufen. „Wer dagegen verstößt, wird nach Hause geschickt“, lautete das Kommando.

Achte Klassen

Von den insgesamt 407 Schülern und Schülerinnen an der Realschule besuchten nicht weniger als 88 den achten Jahrgang. Während R9 nur zweizügig war, wurde R8 auf vierzügig erweitert. Neu war die R8d. Doch wer musste den angestammten Klassenverbund verlassen? „Wir haben sorgfältig alle Argumente abgewogen“, erklärte Edmund Link. „Dennoch sind einzelne Schüler betroffen und müssen sich in der neuen Gemeinschaft erst zurechtfinden.“ Am Ende des Schuljahres wurden nur zwölf Schüler und Schülerinnen der R8c versetzt. Der Jahrgang wurde wieder dreizügig.

Verabschiedungen

Im Juli 2001 ging Karl-Joachim Seiler in den Ruhestand. Am letzten Schultag wurde er von einem Feuerwehrauto abgeholt und von der Polizei begleitet. Er war lange Zeit Verkehrsobmann an der GHS gewesen. Der Verkehrsübungsplatz wurde nun nach ihm benannt. Schülerschaft und Kollegium intonierten ein Ständchen. Margrit Krause und Uwe Spletter verließen zu den Sommerferien die Realschule. Bereits am 8. September 2000 war Hausmeister Gerd Williger auf einem festlich geschmückten Trecker-Anhänger zur Schule gefahren worden. Von den 850 Schülern und Schülerinnen erhielt „Onkel Wille“ etliche Blumenzwiebeln für den Garten.

Klassenfahrten

Die sechsten Klassen erlebten nicht nur einen Steinzeit-Tag im Flensburger Museum, sondern fuhren im September 2000 nach Sankt Andreasberg im Harz. Lehrerin Britta Raudzus-Laumeier drehte einen Film, der einige Wochen später einen Bilderabend mit den Eltern krönte. Aufgrund knapper Plätze hieß es in der Einladung: „Geschwister sind nicht erwünscht.“

Vorbeugung

Ein Arbeitskreis verfeinerte die Drogenprävention an der Realschule. In R5 und R6 stand das Thema „Rauchen und Alkohol“ auf der Agenda. In R7 wurde ein Vormittag der Suchtprävention gewidmet. In R8 ging es um den Konflikt „Verkehr und Alkohol“. R9 und R10 begegneten Suchtkranken in Bredstedt. In R10 gab es den Wahlpflichtkurs „Drogen und Straffälligkeit“.

Gerichtsverhandlung

Im Mai 2000 herrschte an der Bushaltestelle vor dem Schafflunder Schulzentrum großes Gedränge. Ein Busfahrer zog eine 17-jährige Schülerin aus der Masse heraus und soll dem Mädchen den Arm umgedreht haben. Es kam zur Anklage. Das Amtsgericht Flensburg hielt es für sinnvoll, im Spätsommer 2000 über diesen kniffligen Fall in unmittelbarer Nähe des „Tatorts“ zu verhandeln Der Tatbestand der Körperverletzung konnte nicht bewiesen werden. Letztendlich bewertete der Richter den ganzen Vorfall als eine „Ausnahmesituation“. Nur weil kein Lehrer anwesend war, der hätte eingreifen können, durfte der Busfahrer aktiv werden, um den gefährlichen Vorgang des Drängelns zu unterbinden.

Eine Waldmaus

Am 27. und 28. Juni 2001 erlebte das „Mausical“ der GHS zwei Aufführungen mit zwei unterschiedlichen Besetzungen. Dem Katzen-Tatzen-Tanz folgte die Geschichte einer Waldmaus, die die Stadt besuchte. Unter der Leitung von Maike Nonn hatten die dritten Klassen seit Weihnachten geübt. Die Klassen 1a und 1b studierten einen Tanz ein.