1999/2000

Osteuropa

Das Schulzentrum registrierte weiterhin eine große Resonanz. An der Grundschule wurden 247 Kinder unterrichtet, an der Hauptschule 138. Die GHS zählte 28 Kinder aus der ehemaligen Sowjetunion. Auch Kinder aus Polen und dem ehemaligen Jugoslawien waren an der Schule, hatten oft aber noch größere Lücken bei den Deutsch-Kenntnissen. Ein Garantiefond des Bundes gab vier Stunden für die Eingliederung vor. Diesen speziellen Unterricht übernahm die ehemalige Gymnasiallehrerin Sabine Stahnke.

Realschule

Die Realschule zählte kurz vor der Jahrtausendwende 393 Schülerinnen und Schüler in 16 Klassen. Die drei siebten Klassen platzten mit insgesamt 90 Lernenden aus allen Nähten. Neu im Kollegium war Martina Reitz. Sie stieg mit den Fächern Mathe, Kunst und Dänisch ein.

Besuch aus Kiel

Es entwickelte sich ein gewisser „Tourismus“ nach Schafflund. Die Schulhofumgestaltung oder der Einsatz von Zukunftswerkstätten tauchten mehrfach in den Medien auf. Eltern, Lehrer oder Schulträger informierten sich vor Ort. Ein Video von der Schulhofumgestaltung ging an das Jugendministerium. Else-Marie Ricks-Pedersen, Leiterin der dänischen Schule, führte sogar Gäste durch das Schulzentrum. Für den 24. November 1999 war der Besuch der Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave angekündigt. Dieser wurde dann aber aus Krankheitsgründen auf den 14. Februar 2000 verschoben. Der Gast aus Kiel schaute sich das Schulzentrum mit Betreute Grundschule, Lernwerkstatt und Jugendclub an. Die Schafflunder Protagonisten sprachen den Raum-Engpass und einen möglichen Neubau an. Ein weiteres Thema: das Schulkonzept im ländlichen Raum. Damals bemühte sich Handewitt intensiv um eine Realschule. Ute Erdsiek-Rave lobte das Schafflunder Schulzentrum für seine Kreativität: „Die Aktivitäten zur Integration außerschulischer Angebote in den schulischen Ablauf halte ich für richtungsweisend.“

Container

Zur Jahrtausendwende war das Schulzentrum mit Ausnahme der Hauptschule auf eine Dreizügigkeit ausgerichtet. Für das Schuljahr 2000/1 war bereits absehbar, dass die Realschule einen Klassenraum mehr bräuchte, die GHS sogar zwei. Die Pläne für einen Techniktrakt fanden im Realschul-Kollegium nicht die volle Zustimmung und blieben in der Schublade. Vom Bildungsministerium gemachte Hoffnungen, das Schulzentrum zum Bildungs- und Kulturzentrum auszubauen und in dem Zuge auch weitere Klassenräume zu genehmigen, zerschlugen sich. Deshalb drehte sich alles um sogenannte „Pavillon-Klassen“. Im Juli 2000 wurden die baulichen Vorarbeiten getroffen, in den Sommerferien wurden dann die Container für vier Klassenzimmer geliefert.

Italienisch, Dänisch und Wandern

Die H9 reiste in die Toskana. Eine Kollegin aus Leck stimmte die Schülerinnen und Schüler eine Woche vorher sprachlich ein. Die Dänisch-Gruppe des achten Realschul-Jahrgangs nahm am 5. Mai 2000 an einem Regionscup auf dem Scheersberg teil. Dabei entstanden Kontakte zwischen Jugendlichen beiderseits der Grenze. Fußball, Handball, Disco, Ausstellung und Übernachtung prägten das Programm. Die R8b besuchte Mitte Juli 2000 für drei Tage die „Expo“ in Hannover. Für den 28. September 1999 rief die Realschule einen Schulwandertag aus. Die R10a besichtigte eine Landwirtschaft in Medelby, die R7a unternahm eine Rallye, andere wanderten nach Wallsbüll. Der achte Jahrgang absolvierte einen Sporttag.

Kino-Star

Am 6. Oktober 1999 gab es beim Filmprojekttag „Pauls Reise“ zu sehen. Danach prasselten viele Fragen auf Hauptdarsteller Peter Lohmeyer ein. „Der Film kostete mit 1,8 Millionen D-Mark nicht einmal sehr viel“, sagte der 37-Jährige und verriet, dass er nicht selbst, sondern ein Stuntman den Lastwagen gefahren hätte.

Umweltfreundliche Schule

Am 5. November 1999 veranstaltete die GHS den Aktionstag „Kinderfreundliche Schule – umweltfreundliche Schule“. Recycling, Umwelt-Allergien oder der Untergang des Frachtschiffs „Pallas“ wurden thematisiert. Alle Lerngruppen marschierten zu den Müllbehältern an den Fahrradständern. Hausmeister Gerd Williger informierte über das richtige Sortieren. Er selbst ging im September 2000 in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Gerd Bewernick.

Soziales Engagement

Der Basar war am Abend des 25. Novembers 1999 ein schulweites Ereignis. Der Erlös war gedacht für die Sozialstation, die Sucht-Prävention und die Klassenkassen. Am 13. Juli 2000 gab es am Schulzentrum einen sozialen Tag. Nur neun Kinder nahmen nicht teil. Durch die vielen Arbeiten kamen 21.000 D-Mark zusammen, die für Projekte im Kosovo gespendet wurden.

Berufsinfo

Das Schulzentrum und die Wirtschaft in der Region gingen neue Wege der Zusammenarbeit. Am 9. November 1999 strömten 200 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge acht und neun zu einer Berufsinfo ins „Utspann“. Angesichts der großen Teilnehmerzahl kamen individuelle Gespräche etwas zu kurz.

Sportlich

Am 6. Juli 2000 absolvierten 480 Schülerinnen und Schüler ab der Klasse fünf einen Triathlon oder einen Duathlon. Der erste Startschuss fiel um 8.50 Uhr. Auch die dänische Schule in Schafflund war involviert. Auf dem Fahrrad trug fast niemand einen Helm. Weitere sportliche Wettkämpfe bildeten das Rahmenprogramm. Die Grundschule hatte ihr Sportfest acht Tage später.

Schnittchen

Die H9 veranstaltete an ihrem letzten Schultag eine Rallye auf dem Schulhof und frühstückte mit dem Kollegium. Die Verabschiedung erfolgte am 7. Juli 2000 – zusammen mit den 34 Schülerinnen und Schülern, die die „mittlere Reife“ schafften. Die Entlassung endete mit einem Imbiss. Die Eltern des Jahrgangs R9 gaben ihren Kindern Schnittchen für vier Personen, Messer und Gabel mit zur Schule.

Erfolg

Die Mädchen des Jahrgangs 1987/88 wurden im Frühling Landesmeisterinnen im Handball. Nach dem Finale von Stockelsdorf jubelten Femke Laumeier, Ines Lorenzen, Marlies Lorenzen, Lena Reimer, Annika Türk, Lea Grodon, Svenja Carstensen, Nina Sochert, Ilka Sochert und Katharina Schöler.

Schimmelpilz

Für die hartnäckigen Geruchsbelästigungen über Aula und Musikraum der Realschule fand sich endlich eine Erklärung. Ein Flachdach war vollgesogen mit Wasser, es bildeten sich Schimmelpilzkolonien. Ein Hund hatte das Ausmaß des Schadens erschnuppert. Die Sanierung kostete 40.000 D-Mark.

Mobile Störer

Immer mehr Handys tauchten in der Schule auf und störten den Unterricht mit Anrufen und Kurzmitteilungen. In solchen Fällen wurden den Schülern die Geräte abgenommen und nur den Eltern wieder ausgehändigt. Die Mitnahme eines Handys galt in den Abschlussprüfungen als Täuschungsversuch.