1981/82

Ende des „Schülerbergs“

Die Schülerzahlen sanken aufgrund eines Geburtenrückganges. Die Grundschule hatte acht Klassen mit 188 Kindern, die Hauptschule ebenfalls acht Klassen, die 167 Jugendliche besuchten. Das Kollegium sprach von „besseren Arbeitsbedingungen“. Auch die Realschule registrierte: „Schülerberg vorbei!“ 19 Klassen mit 513 Schülerinnen und Schüler, von denen am Ende des Schuljahrs 71 nicht versetzt wurden.

Reibungen

Die Frage, ob die Instrumente der Kreismusikschule von der Realschule mitgenutzt werden könnten, war noch ungeklärt, da sorgte die Ankündigung der Grund- und Hauptschule, einen eigenen Biologie-Raum einzurichten und das Mobiliar aus dem vorhandenen Fachraum der Realschule abzuziehen, für Reibungen zwischen den beiden Schulen. Am 5. Dezember 1981 feierte die Grund- und Hauptschule ihr zehnjähriges Bestehen mit 80 Gästen, Eltern, Schülern und Ehemaligen – aber ohne die Realschule. Lediglich eine kleine Abordnung erschien und schenkte eine Konferenzglocke. In einer gemeinsamen Dienstversammlung lautete der Tenor: „Die Idee eines Schulzentrums ist tot“. Aus dem Kollegium der Grund- und Hauptschule kam der Vorschlag, dass Lehrerzimmer aufzuteilen: „kleiner, persönlicher, mehr Ruhe, alle finden in der Pause einen Sitzplatz“.

Kein gemeinsames Schulfest

Am 10. Juni 1982 feierte die Grund- und Hauptschule ein Schulfest in der Form eines „Jahrmarkts“ – ohne die Realschule. Die hatte sich für zwei Projekt-Tage ausgesprochen – für „Vorhaben, die im Rahmen des Schulalltags nicht oder nur mit großem Aufwand zu verwirklichen sind.“ Einige Themen: Besuch einer dänischen Schule, Angeln, Schach und Gestaltung des Schulgeländes.

Deutsch-Unterricht

Zwar begrüßte die Realschule mit Karl-Otto Thordsen einen weiteren Lehrer für Deutsch (und Erdkunde), aber in den drei siebten Klassen konnten dennoch nur drei statt vier Stunden Deutsch unterrichtet werden. Einige Eltern protestierten beim Kultusministerium. Der Kompromiss: zwei Stunden Deutsch-Stützkurs. Zum Schuljahr 1982/83 wurde Udo Hinz (Deutsch/Englisch) vom Schulamt nach Schafflund versetzt.

Umwelt

Im Oktober 1981 half die Klasse 9b der GHS dabei, eine Fläche im Lindewitter Forst zu kultivieren, damit im Frühling Buchen, Eichen und Birken gepflanzt werden konnten. An der Realschule keimte derweil die Idee für einen Schulwald. Fast zeitgleich wurde im Schulzentrum die Wander-Ausstellung „Energie im Wandel der Zeit“ eröffnet – mit einem größeren Bahnhof. „Der abstrakte Energie-Begriff wird in der Ausstellung durch plastische Darstellungen, Funktionstafeln und Modelle, durch Fotos und Grafiken anschaulich und begreifbar gemacht“, hieß es. Die Klassen besuchten die Ausstellung nach und nach. Für die Öffentlichkeit war das Schulzentrum an einem Freitag bis 22 Uhr geöffnet.

Zuschuss

Lehrer beteiligten sich teilweise selbst an den Kosten für Klassenfahrten, da die vom Schulamt zugeteilten Reisekosten nicht ausreichten. Die Realschule stellte Anfang 1982 einen Antrag auf Bezuschussung an die politischen Gremien. Der Amtsausschuss lehnte ab, da es sich um eine „innere Schulangelegenheit handelt, die durch den Kultusminister als Dienstherr zu regeln sei“. Ferner lautete die Empfehlung, „nicht so lange und teure, sondern Ausgaben deckende Reisen zu unternehmen“. In die Kritik geriet eine viertägige Tour nach London. Mit der Kommunalwahl 1982 änderte sich die Trägerschaft für die Realschule. Diese übernahm die Gemeinde Schafflund. Die Kommune bildete einen Realschulausschuss, den Jürgen Peter Schwitzer leitete.

Basar

Elke Hansen, die Vorsitzende des Schulelternbeirats, hatte vorgeschlagen, den Basar – wie in Lindewitt – auf einen Abend zu legen. Die Konferenz der Realschule entschied sich aber dann doch dafür, die Veranstaltung an einem Samstag nach zweieinhalb Stunden Unterricht mit einem „Gong“ zu beginnen. Gebackenes, Gewerkeltes und Gebasteltes wurde angeboten – auch in Form einer amerikanischen Versteigerung. Ein paar Wochen später überreichten die Schülervertretung und Verbindungslehrerin Gitta Türschmann eine Spende von 3000 D-Mark an den „Holländerhof“ in Flensburg.

Der Weg zum Beruf

Zwei Mal machten winterlicher Straßenverhältnisse einen Strich durch die Planungen. Im Februar 1982 konnten endlich drei Abende für die R9 stattfinden, um mit einer Berufsberaterin vom Arbeitsamt die vier Wege nach der „mittlerer Reife“ vorzustellen: betriebliche Ausbildung, Beamten-Laufbahn, Fachschule oder Fachgymnasium. Da die Ausbildungsplätze knapp waren, sagte die Berufsberaterin zu den Jugendlichen: „Strengt euch tüchtig an, denn die Zeugnisse der neunten und zehnten Klasse haben ein großes Gewicht.“ Im März folgten ein Besuch im neuen Berufsinformationszentrum des Flensburger Arbeitsamtes und das Betriebspraktikum. Aus der Jahrgangsstufe H9 entschieden sich von 43 Schülern 19 für eine Lehre und 21 für einen weiteren Schulbesuch. Die Schafflunder Kollegen bemühten sich, mit Kontakten zu örtlichen Betrieben oder zu Eltern, die in Personalabteilungen von größeren Unternehmen tätig waren, zu helfen. Rektor Gerhard Held erinnerte an die alten Zeiten: „In der Zeit der kleinen Dorfschulen war es selbstverständlich, dass der Lehrer bei der Wahl von Ausbildungswegen mitwirkte.“

Übung

m 26. September 1981 kam es zu einer „übersichtliche Aufstellung“ der Klassen auf dem Übungssportplatz: eine Feueralarm-Probe. Zuvor war es zu mehreren mutwilligen Fehlalarmen gekommen.

Volles Gotteshaus

Am 31. Oktober 1981 wurde der Reformationsgottesdienst in der Kirche Nordhackstedt gefeiert. Mit dabei die Klassen R5 bis R7. Rektor Werner Holz staunte: „Die Klassen sieben, die zurzeit auch keinen Religionsunterricht erhielten, sorgten für eine zu große Fülle in der kleinen Kirche.“

Frohe Weihnachten

Aufgrund der Entscheidung des Kultusministers Dr. Peter Bendixen wurden die Halbjahres-Zeugnisse erst am 16. Januar 1982 ausgegeben – um das besinnliche Weihnachtsfest nicht zu gefährden.

Anschluss-Lösung

Der für zwei Jahre geförderte Leseclub lief aus, sollte aber für die Klassen fünf und sechs der Hauptschule fortbestehen. Geld stand aber nicht bereit. Lehrer Burckhardt Pastofski übernahm für einige Stunden in der Woche die Leitung.