1980/81
Gute Ausstattung
1980 erhielt der erste Bauabschnitt einen neuen Grundanstrich. Derweil stellte GHS-Rektor Gerhard Held zufrieden fest: „Wir haben eine günstige Ausstattung mit Lehrkräften“. Er und seine 22 Kollegen unterrichten 393 Schüler in 18 Klassen. Eine Umfrage unter den Hauptschul-Absolventen von 1977 bis 1980 ergab, dass 38 Prozent von ihnen danach eine Handels- oder Fachschule besuchten. 34 Prozent entschieden sich für eine Lehre im Handwerk, zwölf Prozent setzten auf eine Ausbildung im Verkauf.
Keine zweite Konrektorin
Die Realschule zählte stolze 579 Schüler in 20 Klassen. Für die Zukunft wurde allerdings eine deutlich sinkende Tendenz prognostiziert, sodass Gitta Türschmann auf die zweite Konrektoren-Stelle verzichtete. Als neuer Lehrer fing Uwe Knudsen an – mit den Fächern Erdkunde, Sport, Englisch und Dänisch.
Kurs „Mittlere Reife“
Für die Abschlussprüfung 1981 sah der Terminplan so aus: am 27. April Abgabe von zwei Vorschlägen je Klasse und Fach, am 15. Mai Bekanntgabe der Vorzensuren. Die Prüfungen selbst fanden in der Turnhalle statt, und zwar am 18. Mai (Aufsatz in Deutsch), am 20. Mai (Englisch) und am 22. Mai (Mathematik). Am 3. Juni wurden die Ergebnisse verkündet, am 4. Juni erfolgte die Meldung für die mündliche Prüfung, die am 11. und 12. Juni über die Bühne ging. Am 20. Juni wurden während der Entlassungsfeier immerhin 86 Zeugnisse ausgegeben. Auch eine Schülerin, die Anfang März 1981 Zwillinge geboren hatte, war unter den erfolgreichen Absolventen.
Feierliche Einschulung
Der 23. August 1980 war der erste Schultag für die 40 neuen ABC-Schützen in Schafflund, was groß gefeiert wurde. Es begann um 8.45 Uhr mit einem Gottesdienst in der Kirche Nordhackstedt. Die eigentliche Einschulung stand in der Aula der Realschule unter dem Motto „Der sichere Schulweg“. Die Hostessen der Kreissparkasse verteilten gelbe Mützen, die Raiffeisenbank stockte den Gabentisch um weitere Sachpreise auf. Der Höhepunkt: Bei der Verkehrskasper-Inszenierung „Die kaputte Fensterscheibe“ schrien die 40 Kinder den „Verkehrsschreck“ nieder und wurden dann von ihren Klassenlehrerinnen Kristina Markus und Almut Andersen in Empfang genommen.
Stagnation
Das Sportprogramm am Sportzentrum war auf zwei Stunden je Klasse begrenzt. Es gab nur eine Turnhalle, die mit Vorhängen aufgeteilt werden konnte. Eine gemeinsame Konferenz des Schulzentrums war sich am 13. Juni 1980 einig: Die zweite Halle sollte nicht die gängigen 18×36 Meter messen, sondern mit weiteren Geldern auf 25×47 Meter wachsen. Der Schulträger, zu diesem Zeitpunkt noch das Amt Schafflund, unterstützte das Ansinnen. Auch an ein Sportlerheim und an eine Garage für einen Traktor war gedacht. Das Kultusministerium ließ sich allerdings zu keiner Zusage für eine finanzielle Unterstützung bewegen. Als sich abzeichnete, dass die Schulträgerschaft 1982 auf die Gemeinde Schafflund übergehen würde, fiel das Vorhaben für einige Jahre in einen Dornröschenschlaf.
Probleme im Elternhaus
Für den 25. November 1980 lud die Stiftung „Elternhaus und Schule“ zu einem Diskussionsabend mit Gerhard Kochansky, Professor der Pädagogischen Hochschule in Flensburg, ein. Es ging um einen zunehmend rüden Umgangston in Schule und Elternhaus. In den Wochen zuvor hatten zwei Schüler plötzlich das Schulgelände verlassen und waren den Tag nicht mehr in den Unterricht zurückgekehrt. Bei ihnen paarten sich schlechte schulische Leistungen mit Problemen im Elternhaus. Ein zweiter Diskussionsabend im Januar 1981 fiel mangels Interesse der Elternschaft aus.
Gäste aus Österreich
Im Herbst 1980 reiste eine 30-köpfige Schuldelegation aus Salzburg nach Schafflund – für einen pädagogischen Austausch. Geselliger Höhepunkt: ein Grünkohlessen in der Gaststätte Bussmann. Die Wiener Autorin Renate Welsh las für die siebten bis neunten Klasse aus ihrem Werk „Empfänger unbekannt, zurück“.
Austausch mit Dänemark
Anfang Oktober 1980 besuchte das gesamte Kollegium des Schulzentrums die deutsche Schule in Apenrade und eine Begegnungsstätte für junge Leute in Tingleff. Anfang Dezember knüpften auch die R9c und die R10c Kontakte zur deutschen Schule in Apenrade.
Schiefe Töne
Um die Wege zu reduzieren, richtete die Kreismusikschule einige Zweigstellen ein, unter anderem im Schulzentrum Schafflund. Das Amt Schafflund half finanziell bei der Grundausstattung mit Orff-Instrumenten. Die Realschule bot ihren Musikraum an, doch die Grund- und Hauptschule (GHS) war schneller. Es kam zu Verstimmungen, die am 11. November 1980 in einer gemeinsamen Dienstversammlung erörtert wurden. Auch die gemeinsame Nutzung des Offset-Druckers erforderte Klärungsbedarf. Im März 1981 setzte die Realschule dann eine neue Samstags-Regelung – 50 Prozent aller Samstage frei – im Alleingang durch, weil sich die GHS nicht beteiligen wollte.
„Spiel ohne Grenzen“
Immerhin einigten sich beide Schulen für den 18. und 19. Juni 1981 auf ein gemeinsames Sportfest im Rahmen der Schafflunder Festtage. Am ersten Tag stand das „Spiel ohne Grenzen“ auf dem Programm, am zweiten folgten Handball-Turniere, Schwimm- und Klassen-Wettbewerbe. Die beiden Rektoren ordneten an: „Alle Schüler kommen in Sportzeug zur Schule, da auch das Spiel ohne Grenzen sportliche Betätigung verlangt.“
Müll
Im April 1981 stiftete die Umweltschutz-Aktion der „Handelsvereinigung Spar“ fünf Schafflunder Klassen jeweils 100 D-Mark, da sie in Meyn und Schafflund Müll an Straßen und Knicks sammelten. Sie füllten den Abfall in Plastik-Tragetaschen, die die beiden örtlichen Spar-Geschäfte gespendet hatten.
Wettbewerbe
Stefan Bruhn (R9b) glänzte wieder beim Plattdeutsch-Wettbewerb und war sogar beim Bezirksentscheid in Eckernförde siegreich. Am 19. März 1981 wurde er Vize-Landesmeister in Kiel. Eine Kostprobe seiner Lesekunst gab es auch bei der Entlassungsfeier der Realschüler im Juni.
Jugendzentrum
Ab Oktober 1980 wurde die Aula der Realschule Schafflund häufiger für Video-Abende und Rock-Konzerte des neuen Jugendzentrums gebucht. Die Gemeinde Schaflund hatte für die Jugendarbeit ein altes Bauernhaus in der Meyner Straße gemietet und griff auch auf die Infrastruktur im Schulzentrum zu.
Alarmstufe rot
Am 1. April 1981 ging um 20.20 Uhr beim Realschulrektor ein Anruf ein: „Morgen um 9.30 Uhr geht in der Schule eine Bombe hoch!“ Die Warnung wurde trotz des Datums sehr ernst genommen, war letztendlich aber nicht mehr als ein böser Streich.
