2003/04
Offene Ganztagsschule
Ein neuer Meilenstein der Schafflunder Schulgeschichte begann mit Sorgen. Zum 31. Juli 2003 war die Bezuschussung für das Projekt „Vom Lernort zum Lebensort“ ausgelaufen. Drei halbe Planstellen entfielen. Fragezeichen hüllten sich um die Angebote, die gerade für die Kinder mit zwei berufstätigen Eltern gedacht waren. Es ging um Mittagstisch, Sport- und Spielangebot, Hausaufgabenhilfe und Jugendclub. Aus Kiel kam ein neues Konzept. Mit der „Offenen Ganztagsschule“ (OGS) sollte die Betreuungszeit an vier Tagen auf zehn Stunden, freitags auf 6,5 Stunden ausgedehnt werden. Die Schulträger-Gemeinden stellten einen Antrag, das Schulzentrum nach den Richtlinien des Landes Schleswig-Holstein als OGS anzuerkennen. Der positive Bescheid trudelte im Februar 2004 ein.
Neubau
Mit der Genehmigung als OGS war eine wichtige Voraussetzung für ein neues Bauvorhaben geschaffen. Hinter der alten Sporthalle sollte ein Gebäude mit rund 300 Quadratmetern errichtet werden – eigens für die sogenannte Schulsozialarbeit. Die Betreute Grundschule, die „Insel“, der Jugendclub und die „Offene Ganztagsschule“ sollten unter ein gemeinsames Dach wandern. Um die Investitionskosten von rund 750.000 Euro entbrannte im Amtsausschuss ein Streit, Wallsbüll scherte aus dem Projekt aus. Letztendlich übernahm aber der Bund 90 Prozent der Summe. Den Rest teilten sich Amt und Gemeinde Schafflund. Am 1. März 2004 beschäftigte sich die Jugend in einer Zukunftswerkstatt mit der neuen „OGS“. Es kamen Wünsche wie Theatergruppe, Skateboard-AG, Billardtische oder „mehr Käsebrötchen und Spaghetti“. In der Schulkonferenz vom 6. Mai 2004 wurde das pädagogische Konzept weiterentwickelt. Am 21. Juni 2004 schaute sich Ministerin Ute Erdsiek-Rave das „Schafflunder Projekt“ an. In den Besuch eingebunden war ein Erfahrungsaustauch unter den Hauptschulen der Region.
Busse
Um Preissteigerungen in den Griff zu kriegen, arbeitete der Kreis Schleswig-Flensburg an einer Reform der Schülerbeförderung. Ein erster Entwurf sah bei Grundschülern ab Kilometer zwei einen Beförderungsanspruch, der ab der fünften Klasse erst ab Kilometer vier zum Zuge kommen sollte. Damit wären Haupt- und Realschüler aus Nordhackstedt durch das Sieb gefallen. Im Kreis einigte man sich schließlich darauf, doch alle Kinder und Jugendliche zu befördern, stattdessen aber eine Eigenbeteiligung pro Kind und Schuljahr von 60 Euro aufzurufen. Ab Sommer 2003 wurden „Schülerjahreskarten“ und „Junior-Tickets“ eingeführt, was für die einzelnen Bildungsstätten zu einem erheblichen Verwaltungsaufwand führte.
Abschied und Neuzugänge
Michael Lobsien wurde Ende März 2004 pensioniert – nach 28 Jahren an der Realschule. Die Statistik nannte für ihn 6300 Schultage. Im Sommer 2003 kamen Sabine Schulz (Englisch, Sport und Kunst) und Jutta Schaffer (Deutsch, Biologie, Geschichte, Kunst) neu an die Realschule.
Abschluss und Umzug
Am 18. Juni 2004 feierten die Klassen R10a, R10b und R10c ihre „mittlere Reife“ in der Aula. Viktor Fensky, erst zwei Jahre zuvor aus Kasachstan nach Deutschland gezogen, schaffte den besten Abschluss. Im Sommer 2003 zog die R9c in den zusätzlichen Container hinter dem GHS-Neubau und wurde fortan als „Gartenklasse“ tituliert.
Gegen Gewalt
Die Klassen H8a und H9a sahen im September 2003 zunächst ein Theaterstück in Leck und setzten dann an drei Nachmittagen mehrere Szenen zu Vorurteilen, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit um. Das Projekt unter der Regie einer Theater-Pädagogin löste die gewünschte rege Diskussion aus.
Prämie
Im November 2003 erhielt die GHS eine 250-Euro-Prämie von der Industrie- und Handelskammer. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Der Gauklerwagen“. Schafflunder Schüler funktionierten einen ausgedienten Bauwagen zum Veranstaltungshort um und restaurierten einen Oldtimer-Traktor als Zugmaschine.
Weltraum
Im Januar 2004 beteiligte sich die GHS auf Initiative von Detlef Vogel am Sachkunde-Projekt „ProSa“. Das Thema lautete: „Sonne, Mond und Erde“. Schüler fertigten unter anderem einen Mondkalender an.
Spalier
Am 24. Juni 2004 verabschiedete die GHS ihre Viertklässler. Die Drittklässler standen mit Fähnchen Spalier, als die vierten Klassen auf die Bühne schritten. Es folgten das Schattenspiel „Die Räuber“ und ein Auftritt der Zirkus-AG. Schließlich sangen alle: „Heute hier, morgen da“.
Besondere Jahresarbeit
Die Realschülerin Lena Wicke beschäftigte sich mit den SOS-Kinderdörfern. Wenig später wurden große Teile ihrer Jahresarbeit von der Organisation SOS-Kinderdörfer als Informations-Broschüre herausgegeben.
Schülerrechte
Im Oktober 2003 weilten 16 Schüler und Schülerinnen der achten Klassen sowie die beiden Schulsprecherinnen der GHS für drei Tage auf dem Knivsberg. Der Grund: eine Fortbildung zum Thema „Fit für die Mitbestimmung“. Es ging um Kritik an der Schule, die richtige Form der Präsentation sowie die Vorbereitung eines Disco-Abends und die Übernahme von Patenschaften für Grundschüler. Mit dabei waren Verbindungslehrerin Tanja Köpke und Elke Delle, die Vorsitzende des GHS-Schulelternbeirats. Die R8b betrieb auf dem Scheersberg einen internetbasierten Austausch mit Jugendlichen in anderen deutschen Regionen. Das Thema: „Persönliche und berufliche Perspektiven“.
Down Under
Anfang März 2004 reisten die Lehrerinnen Christina Mecke und Gitta Türschmann mit 15 Jugendlichen der neunten und zehnten Klassen nach Australien. Für die vierte Reise nach „Down Under“ gab es keine Zuschüsse. Auf dem Programm standen eine Stadtrundfahrt in Sydney, der tropische Regenwald, die Kultur der Aborigines, Schnorcheln am Great-Barrier-Riff und das australische Schulsystem.
Dänemark
Lehrer Marc Schmidt nahm mit seiner Realschul-Klasse an einem grenzüberschreitenden Projekt deutscher und dänischer Schulen im Grenzgebiet teil („Kreuz und Quer“). Der direkte Partner war die Schule in Krusau. Im November 2003 trafen sich alle teilnehmenden Klassen zu einem gemeinsamen Trommelkurs an der IGS Flensburg. Derweil baute Kollegin Anne-Christel Hack einen Kontakt nach Seeland auf. Im Frühling traf Besuch von zwei Kollegen und 20 Schülern aus Roskilde ein. In den Gastfamilien liefen die Unterhaltungen auf Deutsch und Dänisch holprig.
Klassenfahrten
Die zehnten Klassen besuchten die Toskana und den Chiemsee. Die Besitzer der Hotels in Italien lobten das Verhalten der Schafflunder Schülerinnen und Schüler.
Laufen
An einem Sonntag im Mai war eine Gruppe von Lehrern, Eltern und Schülern in Glücksburg zum Fördelauf. Über fünf Kilometer belegte die Realschule Schafflund den ersten Platz. Die Schüler Malte Peter und Andre Dyr siegten in ihren Altersklassen.
Surfen
Der Wassersport-Projekttag der Klasse 9c brachte dank einer Kooperation mit der Universität und der Seglervereinigung Flensburg erste Erfahrungen im Windsurfen. Die neun Schülerrinnen und neun Schüler übten sich zunächst am Land im Trockentraining mit Mast und Segel, dann im Wasser bei Balance- und Paddelübungen.
