1997/98

Witterung

Mitten in der wärmsten Jahreszeit, am 4. August 1997, begann das neue Schuljahr. In den ersten drei Unterrichtswochen gab es fast täglich „hitzefrei“. Und die Weihnachtsferien begannen etwas früher: Für den 19. Dezember 1997 hatten die „Wetterfrösche“ einen heftigen Eisregen angekündigt. Das Schulzentrum Schafflund stellte den Betrieb früher ein als geplant.

Neuerungen

Das Schuljahr brachte teilweise neue Lehrpläne, die Rechtschreibreform und etliche neue Bücher. GHS-Lehrer Rolf Mielchen wurde von Lindewitt nach Schafflund versetzt. Die Hauptschule zählte inzwischen wieder 122 Lernende. Die siebte Klasse war auf 30 Jugendliche angewachsen und musste geteilt werden.

25 Jahre

Die Realschule zählte 337 Schülerinnen und Schüler in 15 Klassen, die von 21 Lehrkräften unterrichtet wurden. Vom 27. Juni bis 3. Juli 1998 hieß es: „Wi fiert uns Sylvernes!“ Zur Eröffnung der Feierlichkeiten bewegte sich ein Umzug durch Schafflund. Die Klassen präsentierten dabei unterschiedlichen Themen wie Mode vor 25 Jahren, Schuluniformen oder Ferien. 100.000 Stück Kreide oder 20.000 Liter Tinte – einige beachtliche Zahlen wurden berechnet. Es folgten Spiel- und Sportfeste, ein Tag der offenen Tür, Discos, ein Open-Air-Gottesdienst, ein Ehemaligen-Treff, ein Schachturnier und schließlich ein Festball im „Utspann“. Eine Vorarbeit von zwei Jahren lag hinter den Organisatoren. „Das Schulzentrum ist gleichsam ein kleines Kulturzentrum geworden, in dem Jugendclub, Ortskulturring, Musikschule, Landfrauen und der Sportverein heimisch sind“, sagte Rektor Werner Holz.

Gänsehaut

Es war ein kleiner Spagat, dass während der Jubiläumswoche auch die Entlassfeier durchgezogen wurde. Tänze zu „Barbie Girl“ und „Tamagotchi“ rahmten die Reden ein. Kristina Lühr (R10a) verbreitete am Klavier mit „Candle in the Wind“ Gänsehaut-Atmosphäre. 43 Schülerinnen und Schüler schafften die „mittlere Reife“. Ein Schüler fiel durch, obwohl er 13 Jahre zur Schule gegangen war.

Zweiter Bauabschnitt

Das wichtigste Element für die zweite Etappe der Schulhofumgestaltung war ein Kletterhügel mit aufliegender Rutsche. In Form einer Serpentine wurden Findlinge eingebaut und vier Seile zum Hangeln integriert. Ein neuer Ballspielplatz vor der GHS erhielt kleine Hockey-Tore. Ein Höruper Landwirt stiftete eine knorrige Eiche als Kletterbaum für die Sandspielfläche. Die Lehrerschaft hatte Widerstand gegen eine Schaukel geleistet. Sie erschien als zu unfallträchtig. Zwischen dem 8. und 19. September 1997 war wieder alles in Bewegung: Immer vier Klassen aus dem Schulzentrum waren im Gange. Täglich gab es zwei Bauphasen zu je zwei Stunden. Einige Lieferschwierigkeiten verzögerten die Einweihung, sodass diese erst Ende November über die Bühne gehen konnte. Der Spielmannszug Schafflund spielte auf. Sabine Stahnke, Vorsitzende des GHS-Elternbeirats, meinte: „Die Durchführung dieses Projektes war eine Demokratie-Erfahrung“. Die Schülersprecher wollten den Schulhof Hans-Friedrich-Gall-Platz taufen – zu Ehren des Hausmeisters.

Prämie

Ende Februar 1998 war eine Schafflunder Abordnung zur Spielraum-Messe in Hannover. Bürgermeister Volkert Petersen und der Schulausschuss-Vorsitzende Gerhard Stielow nahmen eine Urkunde von Kinderhilfswerk entgegen. Der neue Schafflunder Pausenhof wurde mit 10.000 D-Mark prämiert. Er hatte unter 80 Bewerbungen den ersten Platz erreicht.

Infrastruktur

Mehrere Sitzungen waren nötig, bis sich GHS und Realschule über die Art der Buswartehäuschen und der Fahrrad-Überdachung einig waren. Die ursprünglichen Vorstellungen konnten aufgrund der Kosten nicht realisiert werden. Es wurde auch auf Video-Kameras verzichtet. Diesen Wunsch hatte die Schülerschaft, da häufiger Räder beschädigt wurden.

Informatik

Am 17. September 1997 wurde der neue Computer-Raum in der GHS offiziell eingeweiht – im kaum genutzten Fachraum für „Textiles Werken“. Nachdem ein ISDN-Anschluss gelegt worden war, konnten zwölf multimediafähige Geräte installiert werden. Die GHS-Lehrer Armin Kistenmacher und Dieter Stielow informierten über Grafik-Programme und Textverarbeitung. Auch die Realschule durfte den neuen Computer-Raum nutzen.

Naturzimmer

Die Rasenfläche westlich des Realschulgebäudes war während der Schulhofumgestaltung als Wendehammer für Traktoren und Lagerplatz benutzt worden. Nun wurden an dieser Stelle eine Streuobstwiese, Sitzmöglichkeiten und ein Grillplatz angelegt. Eine Spende von der Sparkasse half. Am 18. November 1997 wurde das „Klassenzimmer im Grünen“ eingeweiht.

Müll

Mit den Herbstferien 1997 reduzierte die Gemeinde die Reinigung im Schulzentrum – aus Kostengründen. Als Konsequenz wurden Einwegverpackungen verboten. Auf den Fluren standen nur noch Abfallbehälter für Papier und Restmüll. Es wurde eine Sammelbestellung für Mehrwegflaschen aufgegeben, die an die Schülerinnen und Schüler verteilt wurden. Auch eine Vereinbarung über die Senkung des Energieverbrauchs im Schulzentrum wurde beschlossen.

Neue Rektorin

Im Januar 1998 war klar, dass Ingrid Wollny aus gesundheitlichen Gründen das Amt der Schulleiterin aufgeben würde. Ab Mitte Mai war sie krankgeschrieben und wurde durch Konrektor Egon Schwab vertreten. Es kursierten Gedanken, die sich mit einer Zusammenlegung von GHS und Realschule beschäftigten. Die Schulrätin empfahl das „Programm Schulzentrum Schafflund“. Zu einschneidenden Veränderungen kam es aber nicht. Auf eine Ausschreibung meldeten sich drei Kandidatinnen. Am 25. Juni 1998 votierte ein 20-köpfiger Ausschuss für Regina Kasten als neue GHS-Rektorin.

Kino

Auf Initiative von Claus Spitzmann verwandelte sich die Realschule am 16. September 1997 in ein Kino. Höhepunkt: eine Diskussion auf Englisch mit einem schwedischen Regisseur.

Zweiter Rang

Beim plattdeutschen Vorlesewettbewerb eilte Dierk Hruby (R10b) von Runde zu Runde. In der Stadtbücherei Rendsburg verpasste er – auch gegen Konkurrenz vom Gymnasium – nur knapp den Landesentscheid und wurde Zweiter im Bezirk Nord.

Unterstützung

Am 28. November 1997 beteiligten sich die komplette Realschule und drei GHS-Klassen mit Verkaufsständen und Vorführungen am Basar. Es kam ein Erlös von 4700 D-Mark zusammen, der für schulische Vorhaben und für die Betreuung eines nach einem Unfall schwerbehinderten Mannes verwendet worden.

Norwegen

Nachdem die Hosletoppen Skolen zum Schuljahr 1996/97 eine Umstrukturierung zu verdauen hatte, flammte im September 1997 der Austausch wieder auf. Bei der Begrüßung der norwegischen Gäste im Amtsgebäude sagte Realschullehrer Michael Lobsien: „Unsere Schüleraustausche sind Bestandteil unseres Schulprofils und werden in Zukunft Früchte tragen als Teil einer Friedenserziehung.“ Auf dem Programm standen Haitabu und Lübeck, aber auch die SG Flensburg-Handewitt. Es ergab sich ein Gespräch mit zwei norwegischen Handball-Profis.

Zeitung

Im Februar 1998 fiel der Startschuss für das landesweite Projekt „Zeitung in der Schule“ (ZiSch). Dabei wurden die aktuellen Ausgaben der Tageszeitung analysiert. Junge Reporter schwirrten aus. Bereits zum September 1997 war zum 50. Mal die Schulzeitung „Flopp“ erschienen. „Trotz des Zugriffs auf den Computer tut sich die Schülerzeitung heute schwer“, stellte Rektor Wemer Holz fest. „Die Bereitschaft, sich zu engagieren, ist merklich zurückgegangen.“ Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler nun auch, Druckvorlagen zu erstellen. Thematisch ging es in der Jubiläumsausgabe um das Verhalten der Raucher, das Schülersprecher-Team und das Berufspraktikum.