1995/96

Schulhofumgestaltung

Eine gemeinsame Schulkonferenz ermächtigte am 15. November 1995 die Schülervertretungen sowie den Jugendclub dazu, ein „beschlussfähiges Modell für eine stufenweise Umgestaltung des Schulhofes“ auszuarbeiten. Der neue GHS-Kollege Dieter Stielow engagierte sich im Prozess sehr. Allerdings fühlten sich einige Kollege von seinen vielen Ideen häufiger „überholt“. Zu einer Zukunftswerkstatt kamen am 3. Februar 1996 insgesamt 140 Kinder und Jugendliche. Das Los ermittelte 40 Teilnehmer. Nach acht Stunden war die Pausenhalle voll mit Modellen. Die Kleinen wünschten sich Grünflächen, Spielgeräte und Bäume. Die Älteren unter anderem ein Open-Air-Theater und „Schmuse-Ecken“. Am 13. März 1996 beauftragte die Schulkonferenz mit 5000 D-Mark vom Kiosk und 2500 D-Mark vom Basar ein Büro. Kurz vor den Sommerferien stellte Planer Torsten Witte sein Konzept dem Schulzentrum vor. Im Herbst 1996 sollte mit dem „Sitzpark“ im Bereich des Brunnens begonnen werden.

Dreizügigkeit

Auch wenn es im August 1995 an der GHS nur 53 neue ABC-Schützen gab, genehmigte das Schulamt die Einrichtung von drei ersten Klassen. Der Grund: ein hörgeschädigter Junge wurde integrativ unterrichtet. Auch der fünfte Jahrgang der Realschule wurde dreizügig. Von den immerhin 61 Kindern hatten allerdings 18 nur eine Hauptschul-Empfehlung.

Neuer Takt

Ein neues Konzept bündelte an der GHS die zweite und dritte sowie die fünfte und sechste Stunde als Blockeinheiten. Für das Schuljahr 1996/97 wurde sogar die Einrichtung von drei zweistündigen Blöcken beschlossen. Die großen Pausen waren von 9 bis 9.15 Uhr sowie von 10.50 bis 11.10 Uhr. Vier Lehrerinnen und Lehrer der Realschule unterrichteten einige Stunden an der Hauptschule.

Abgänge

Burkhardt Pastofski schied im Sommer 1996 nach 22 Jahren an der GHS auf eigenen Wunsch aus. Eine Kollegin wechselte mit mehr Stunden nach Jörl. Auch an der Realschule mussten zwei Planstellen abgebaut werden. Im Juni 1996 gaben Peter Erichsen und Gerhild Westphal ihren Abschied.

Abschluss

Die Abschlussklassen waren auf Reisen. Die H9 weilte im bayrischen Benediktbeuren. Die R10a zog es bereits Ende August nach Freiburg, die R10c Ende Oktober 1995 nach München. Die R10b hingegen reiste erst Ende Mai 1996 in die Bayern-Metropole – kurz vor den mündlichen Prüfungen. Per Fax wurden die Ergebnisse vom schriftlichen Teil der „mittleren Reife“ nach München gesendet. Ein Abschlussfest im Wiehekrug folgte am 14. Juni 1996.

Teure Fahrt

Die R8b war im April 1996 für fünf Tage in Ratzeburg. Mit Zustimmung der Eltern hatte der Klassenlehrer eine Fahrt über den Kostensätzen organisiert, was eine kontroverse Diskussion im Schulelternbeirat auslöste, bis dieser die Ausnahme billigte. Die Schulkonferenz entschied schließlich, dass die finanziellen Grenzen überschritten werden dürfen, wenn eine Klasse den Beitrag selbst aufbringen würde. Der Schulelternbeirat musste nicht mehr einbezogen werden.

Lampenfieber

Anika Rahn (R5a) und Silja Nissen (R10a) gewannen den plattdeutschen Vorlese-Wettbewerb am Schulzentrum. Annika Rahn galt sogar beim Kreisausscheid in Schleswig als Favoritin, präsentierte sich dann aber im „Waldschlösschen“ mit Lampenfieber.

Schulen ans Netz

Die Lehrer, die an der GHS Informatik unterrichteten, bemühten sich um einen eigenen Computer-Raum für ihre Schule. Sie stellten einen Antrag an die Gemeinde und bei der Aktion „Schulen ans Netz“. Der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wodarg stellte den Kontakt zum Sponsor „Telekom“ her. An der Realschule ärgerten sich einige Lehrer über den Alleingang der GHS („geradezu Geheimdienst-Methoden“) und vermissten einen gemeinsamen Antrag des Schulzentrums. Bei der GHS-Leitung schlug indes ein eingegangener Brief auf den Magen. Er war adressiert an die „Realschule mit Grund- und Hauptschulteil“.

Down Under

Nachdem im Januar 1994 eine Schülergruppe aus Australien in Deutschland zu Besuch war, scheiterte im Frühjahr 1995 ein Gegenbesuch an Terminschwierigkeiten. Ein Jahr später war es soweit. Lehrer Wolfgang Ipsen führte eine Gruppe von 19 Jugendlichen, darunter Melanie Gerlich, Kirsten Hansen, Pia Wiehehn, Anja Wohlgemuth, Björn Hansen, Ulf Jürgensen und Johannes Kunze von der Schafflunder Realschule, vom 17. April bis 13. Mai 1996 an die Warner Bay High-School in New South Wales. Die Reisenden mussten jeweils 1800 D-Mark berappen und erschlossen dafür diverse Geldquellen. Handys und E-Mails hatte niemand dabei. Der Informationsaustausch zwischen Australien und Schafflund lief über Fax. Höhepunkt der Reise war ein Ausflug nach Sydney. Die erste Schafflunderin an der Warner Bay High-School war übrigens Andrea Wiegboldt, die nach ihrem Abschluss 1995 ein halbes Jahr bei der stellvertretenden Schulleiterin verbrachte.

Norwegen

Im Oktober 1995 kamen wieder junge Gäste aus Norwegen nach Schafflund: „Das Programm ist nicht wiederholbar“, hieß es. Dazu zählten eine Stadtführung in Flensburg, eine Tagesfahrt nach Lübeck sowie Besuche der neuen „Phänomenta“, des Glücksburger Schlosses und in Schleswig. Während die Norweger flogen, nutzten 21 Schülerinnen und Schüler der R9 für ihren Gegenbesuch im Februar das Schiff von Kiel nach Oslo.

Große Welt

Kurz vor den Sommerferien 1996 waren zwei Realschülerinnen aus Schafflund von zu Hause weggelaufen und sorgten für Schlagzeilen in der Presse: „Endstation an der italienischen Grenze.“ In einem Brief an ihre Eltern hatten sie mitgeteilt: „Wir wollen etwas von der großen Welt sehen.“ Aufgrund einer europaweiten Fahndung fielen die beiden Mädchen auf dem Brenner einem österreichischen Zöllner auf.