1985/86
Voller Unterricht
Am 26. August 1985 wurden 42 neue ABC-Schützen eingeschult, während die neue fünfte Klasse nur noch 17 Jungen und Mädchen besuchten. An der Hauptschule waren nur noch der achte und neunte Jahrgang zweizügig. Rektorin Ingrid Schmiade registrierte für die gesamte GHS erstmals unter 300 Schülerinnen und Schüler. Der Vorteil: Endlich konnte gemäß der Stundentafel ein voller Unterricht gegeben werden. Im dritten und vierten Schuljahr konnten zusätzlich AGs in Sport und im musischen Bereich angeboten werden. In den höheren Klassen der Hauptschule gab es AGs für Maschinenschreiben und Technik sowie einen Englisch-Leistungskurs. Ein frei gewordenes Klassenzimmer wurde umfunktioniert – zum Fachraum für Textiles Werken, den auch die Realschule nutzte.
Ein Neuzugang
Die Realschule zählte im Schuljahr 1985/86 immerhin 371 Lernende in 16 Klassen. Unter den 27 Lehrenden befand sich ein neues Gesicht: Markus Wachter, Lehrer für Französisch, Geschichte und Englisch.
Mittlere Reife
Am 21. Juni 1986 feierten die zehnten Klassen ihr Abschlussfest. Karin Petersen und Andreas Krob aus der R10c organisierten eine Fußgänger-Rallye. Sorgen gab es um einen Mitschüler, der nach der schriftlichen Prüfung mit einer Chemo-Therapie anfangen musste.
Visitenkarte der Schule
Im März 1986 begann Annelie Hansen als Sekretärin der Realschule. Sie wurde die Nachfolgerin von Ellen Warming, die in den Ruhestand ging und als „gepflegte Visitenkarte der Schule“ galt.
Busse
Wegen der sinkenden Schülerzahlen sollten Einsparungen bei der Beförderung erreicht werden. Für die GHS fuhren statt drei nur noch zwei Busse. Die Kapazität reichte, doch viele Kinder mussten sich mit neuen Routen und längeren Strecken anfreunden.
Gemeinsame Projekttage
Vom 25. bis 27. September erlebte das gesamte Schulzentrum drei Projekttage. Erstmals beteiligte sich die GHS, übernahm dabei aber nicht blind die Erfahrungen der Realschule und organisierte die Angebote zumeist im Klassenverband. So gestaltete die 1a das Bilderbuch „Na warte, sagte Schwarte“, die 2a fasste Wünsche für einen Spielplatz zusammen, während andere strickten oder sangen. Viele legten das Sportabzeichen ab. „Der Eifer, mit dem alle Schüler bei der Sache waren, zeigte, dass sich die Mühe der Vorbereitung gelohnt hatte“, freute sich die Rektorin. Ab der Jahrgangsstufe sechs mischten sich die Gruppen. Sportaktivitäten waren der große Renner. Einige Jungs bauten kleine Heißluftballons. Das beste Modell schaffte 20 Kilometer.
Freie Samstage
An der Realschule war schon jeder zweite Samstag frei, an der GHS war man etwas zögerlicher und setzte zunächst auf einen freien Samstag im Monat und sechs zusätzliche lange Wochenenden vor den Sommerferien. Dann wurde eine Befragung für das nächste Schuljahr gestartet: Über 80 Prozent der Eltern, Schüler und Lehrer wünschten sich das selbe Modell wie an der Realschule und nahmen dafür wochentags auch zusätzliche sechste Stunden in Kauf.
Pausenordnung
Pausenbrot oder Handschuhe vergessen, einmal zur Toilette – das GHS-Kollegium beobachtete bei kühleren Temperaturen stets, wie die Schüler in den großen Pausen mit gutem Zureden oder sanftem Druck auf den Schulhof komplimentiert wurden, sich dann aber vielfach Ausreden einfallen ließen, um wieder nach Drinnen zurückkehren zu können. Ab dem 18. November 1985 galt eine neue Pausenordnung: Nun war es jedem freigestellt, ob er im Klassenzimmer, im Gebäude oder auf dem Schulhof die Unterrichtsunterbrechung verbrachte. Zugleich häufte sich der Trend, die Klassenräume mit mehr Bildern und Blumentöpfen zu zieren. Eine Klasse schoss über das Ziel hinaus und richtete sich ein Wohnzimmer ein.
Aktionen der Schüler-Vertretung
Am 14. Dezember 1985 fand wieder ein Basar statt, obwohl die Menge der Basteleien auch Gegenstimmen erzeugte. Für den 11. Februar 1986 organisierte die Schülervertretung recht kurzfristig ein Faschingsfest für das gesamte Schulzentrum. Besonders die Grundschüler glänzten mit vielen originellen Kostümen. Die fünften bis siebten Klassen kamen etwas schleppender in Stimmung. An freien Samstagen gab es Turniere für Volleyball, Handball und Hockey.
Schulfest
Am 22. Mai 1986 verwandelte sich das Schulzentrum in eine „Spielwiese“. Stelzenlaufen, Schießen mit dem Luftgewehr oder Ringstechen – die GHS entschied auf einer Dienstversammlung, für jede Klasse Wettspiele auszurichten. Die Realschule schloss sich nach einigen Gesprächen diesem Konzept an. Vom Nachmittag bis zum Abend folgten Tanz und Disco. Am kommenden Schultag mussten alle erst zur zweiten Stunde.
Unglücklicher Termin
Am 9. Januar 1986, gleich nach Ende der Weihnachtsferien, wurden die Zeugnisse verteilt. Aus dem Kultusministerium kam für das Schuljahr 1986/87 bereits die Kurskorrektur, die Ausgabe wieder auf Ende Januar zu verschieben. Auf einigen Lernenden lastete der Druck, die Noten für das Bewerbungszeugnis in der Vorweihnachtszeit verbessern zu müssen. Im Kollegium war man ebenfalls froh, da die Zeugnis-Konferenzen im Dezember 1985 oft mit Weihnachtsfeiern kollidierten.
Nah und Fern
Bayrischer Wald, Rheinland-Pfalz oder Südtirol – die Abschlussfahrten erzeugten durchaus weitere Reisen. Einzelne Ausflüge blieben praktisch vor der Haustür. So nahmen die vierten Klassen an den Jugendwaldspielen im Wallsbüller Forst teil. Am 13. November 1985 gehörten neun Realschul-Klassen zu den 14.000 Zuschauern, die im Flensburger Stadion ein Fußball-Länderspiel zwischen den U18-Teams von Deutschland und Dänemark sahen.
